Neues von den Königsfarnen (Osmunda regalis) im Rotenbachquellgebiet und im Schuster-Hannes-Bruch NE Bergen

Datum: 

18.07.2022
Neues von den Königsfarnen (Osmunda regalis) im Rotenbachquellgebiet und im Schuster-Hannes-Bruch NE Bergen, Kreis Merzig-Wadern, Saarland

Ort: 

Bergen, Rotenbach, Schuster-Hannes-Bruch

Letzte News dazu: 11.06.2020

1. Oberes Rotenbachtal

Während am 09.06.2020 im gegen Wildverbiss eingezäunten Bereich am Rotenbach 5 Königsfarnstöcke mit zusammen 14 Wedeln gezählt worden waren, dazu 1 fertiler Wedel, wurden hier am 14.07.2022 6 Königsfarnstöcke mit 10 Wedeln beobachtet, auch wieder 1 fertil. Der Besatz hat sich also kaum verändert. Nach wie vor ist der Wuchsort normal nass. Im eingezäunten Bereich sollten im kommenden Winter, nachdem die Wedel eingezogen sind, Bäume und Brombeeren entfernt werden, damit sie die Königsfarne im Wachstum nicht stören.

2. Schuster-Hannes-Bruch

Am 09.06.2020 wurden in drei Bruch-Bereichen Königsfarn-Vorkommen festgestellt: ein südwestliches, ein nördliches und ein südöstliches. Schon vor zwei Jahren wurden an der Stelle im südöstlichen Bereich nur noch 2 kleine sterile Wedel gesehen, heute sind auch diese beiden hier verschwunden. Dafür haben sich aber die Königsfarne im südwestlichen und im nördlichen Bereich sehr gut entwickelt. Sie stehen in dichten Beständen mit bis zu 1.60-1.80 m hohen Wedeln, ein hoher Prozentsatz davon fertil. Es ist davon auszugehen, dass der Königsfarnbestand hier nicht gefährdet ist, zumal der zuständige Förster, Herr Reinert, der heute mit dabei war, versprochen hat, das Bruch im Auge zu behalten und Negativentwicklungen zu melden. Er hat sich auch bereit erklärt, im kommenden Herbst, die an den nördlichen Königsfarnbestand heranwachsenden Adlerfarne abzumähen und dies in den kommenden Jahren schon im Frühjahr so lange zu wiederholen, bis sie beseitigt sind.

Auch das Schuster-Hannes-Bruch erscheint heute, trotz der langen Trockenheit und Hitze, in einem normal nassen Zustand.
Zu erwähnen ist noch, dass sich das Moosglöckchen, Wahlenbergia hederacea, dass 2018 im Bruch wiedergefunden worden war, in einem sehr guten Zustand präsentiert und etliche Quadratmeter Vegetation überzieht, siehe Mues et al. (2021).

Literatur:

Mues, Rüdiger, Thomas Schneider, Steffen Caspari & Winfried Minninger (2021): Vorkommen und Verbreitung des Moosglöckchens, Wahlenbergia hederacea (L.) Rchb., im Saarland und im nördlich angrenzenden Rheinland-Pfalz.. Abhandlungen der DELATTINIA 46, 135-179.