Andreaea rothii ssp. rothii neu in Saarland und Hunsrück

Datum: 

14.08.2003

Am 14.8.2003 waren wir (Florian Hans und Steffen Caspari) im Leukbachtal unterwegs. Es galt, Informationen zum geplanten FFH-Gebiet zu vertiefen und insbesondere auch nach dem Großen Feuerfalter (Lycaena dispar) zu schauen (was auch gelang!), einer Art des Anhangs II der FFH-Richtlinie, für die das Saarland besondere Verantwortung besitzt.
Dabei stießen wir auf einen uns bisher nicht bekannten, sehr lichten Hainsimsen-Traubeneichen-Blockschuttwald rechtsseitig der Leuk, der relativ weit oben, kurz nach dem Eintreten in den Engtalabschnitt liegt (6405/322). Dort fand Florian auf einem großen Taunusquarzit-Block(-->Bild) (und nur auf diesem) ca. 25 Polster des Rothschen Klaffmooses (Andreaea rothii ssp. rothii). Man sieht die dunkel-kupferfarbenen Sprosse mit den etwas einseitswendigen, schmalen, mit einer starken Rippe versehenen Blättern.

Andreaea rothii hat seine Hauptverbreitung in der oberen montanen und subalpinen Stufe und wird nur ausnahmsweise in den tieferen Lagen gefunden (Düll & Meinunger 1989). Im linksrheinischen Bergland ist die Art nur aus dem nordrhein-westfälischen Teil der Eifel und aus dem Hohen Venn bekannt und konnte an einer Stelle im Pfälzerwald gefunden werden (Ludwig & Matzke-Hajek 1991). Für den Hunsrück (zu dem der Fundort naturräumlich gerade noch zu rechnen ist) handelt es sich ebenso wie für das Saarland um den Erstnachweis. Im Schwarzwald ist die Art mäßig häufig.
Die blattrippenlose und gleichfalls montan verbreitete Schwesterart Andreaea rupestris ist bisher im Saarland auch nur von einer Stelle bekannt; sie ist aber in den Nachbargebieten etwas häufiger.

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Literatur: 

Düll, R. & Meinunger, L. (1989): Deutschlands Moose. 1. Teil. - Bad Münstereifel.
Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (1991): Erstfund des Klaffmooses Andreaea rothii  Web. & Mohr (Andreaeopsida) in Rheinland-Pfalz. - Decheniana 144: 113-114

Autor(en): 

Steffen Caspari, Florian Hans

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