Delattinia News

Erster Nachweis von Simons Zitterspinne (Psilochorus simoni) im Saarland

Datum: 

06.01.2005

Am 06. Jan. 2005 machte ich auf der Terrasse eines Wohngebäudes im Neubaugebiet "Auf der Delt" in Saarlouis/Picard eine überraschende Entdeckung. Nach Anheben des massiven Standbeins eines (im Moment natürlich wenig genutzten) Sonnenschirms suchte eine langbeinige Spinne das Weite. Mein erster Eindruck war, dass es sich wohl um eine Zitterspinne handeln mußte. Der Hinterkörper war jedoch für die beiden im Saarland vorkommenden Arten der Gattung Pholcus extrem kurz.
Bei näherer Betrachtung mit der Lupe, das Tier war nämlich winzig klein, zeigte sich jedoch, dass der Umriss des Hinterleibs von der Seite betrachtet eher rundlich war und die Spinnwarzen in auffälliger Weise der weiblichen Geschlechtsöffnung angenähert waren. Mithin handelte es sich also auch um ein ausgewachsenes Tier. Mit diesen Merkmalen ist bereits eine erste Artdiagnose möglich: Psilochorus simoni
Ich kannte die Art bereits aus Aufsammlungen der Rheinland-pfälzisch-saarländischen Höhlenforscher, für die ich gelegentlich die Spinnenfänge bestimme. Insgesamt liegen jedoch kaum publizierte Nachweise der Art vor. In der Nachweis-Datei der Arachnologischen Gesellschaft sind lediglich 19 Meldungen für Deutschland erfaßt. Die Art soll aus den Subtropen Amerikas stammen, was dann doch überrascht angesichts der Fundumstände in Picard.

Autor(en): 

A. Staudt

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Erster Nachweis der Rindenspinne (Cetonana laticeps) im Saarland

Datum: 

06.01.2005

Und wie es der Zufall will, hatte ich noch eine weitere Spinne unter besagtem Standbein eingesammelt, die sich ebenfalls als Erstfund fürs Saarland erwies: Cetonana laticeps ist ebenso wie Psilochorus eine nur selten gefundene Spinne. Die bekannten Fundorte lassen jedoch eine deutliche Bevorzugung der südwestdeutschen Wärme- und Trockengebiete (Mosel, Rheintal, Main- und Neckargebiet) erkennen. Die nächstgelegenen Fundstellen sind der Rosenberg bei Kobern (bei Koblenz) (leg. STAUDT) und Rockenhausen bei Kaiserslautern (leg. TAUCHERT et al., BG Natur).

Autor(en): 

A. Staudt

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Fund der Steinläuferwanze Leptopus marmoratus im Saarland

Datum: 

04.12.2004

Anfang Dezember fand ich auf der erfolgreichen Suche nach der Kugelspinne Theridion hannoniae im Schmelzer Steinbruch "Großer Horst" obige Wanzen, bei denen es sich offenbar um eine große Rarität handelt.
Wie mir der Wanzenexperte H. Kallenborn mitteilt, gibt es ein weiteres Vorkommen bei Idar-Oberstein (-->Foto von H. Günther); die genaue Fundlokalität wird jedoch geheim gehalten.

Autor(en): 

A. Staudt

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Weiterer Fund einer Marmorierten Steinläuferwanze Leptopus marmoratus im Saarland

Datum: 

04.12.2004

Der Fund einer bemerkenswerten Wanze in einem Schmelzer Steinbruch (s.u.) anfang Dezember letzten Jahres hatte natürlich zur Folge, dass ich bei der arachnologischen Untersuchung eines weiteren Steinbruchs, diesmal am "Nagelkopf" am Rand der Söterbachaue zwischen Sötern und Türkismühle auch die unter den Steinen lebenden Wanzen, und nicht nur die Spinnen, genauer musterte. Und tatsächlich, auch hier liefen Steinläuferwanzen herum! Was natürlich die Frage aufwirft, was man von der angeblichen Seltenheit der Art halten soll.

Autor(en): 

A. Staudt

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