Festuca heteropachys im Saarland

Datum: 

15.08.2001

Zu den Schafschwingeln zählt diese Pflanze und die stellen eine der schwierigsten Artengruppen der Blütenpflanzen dar. Mit seinen stark behaarten Blattscheiden und den dicken Blättern bietet dieser für das Saarland neue Derbe Schafschwingel aber durchaus Erkennungsmerkmale an.
Bei den Schafschwingeln sollte man aber mikroskopieren. Der Blattquerschnitt zeigt einen geschlossenen Sklerenchymring, was die Art eher in die Nähe von Festuca guestfalica stellt als zur habituell ähnlichen F. brevipila(unterbrochener Sklerenchymring). Haeupler und Schönfelder (1988) vermeldeten die Art in ihrem Atlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands schon einmal für das Saarland mit ihrem Symbol in der Verbreitungskarte im MTB 6408 Nohfelden. Es konnte aber bisher niemand herausbekommen, woher diese Meldung kommt.
Ganz unwahrscheinlich ist ein Vorkommen dort nicht, denn im Nahetal fühlt sich der Derbe Schafschwingel sehr wohl; es gibt dort zahlreiche Wuchsorte an den offenen Vulkanit-Felshängen.

Unsere zwei neuen saarländischen Fundorte sind ebenfalls offene Vulkanit-Felsfluren:
Bahneinschnitt NE Baltersweiler (6409/331) und Straßenanschnitt am Gudesberg in St. Wendel (6509/121), wo auch die Bahn ganz in der Nähe verläuft.
Damit habe ich schon meine Vermutung angedeutet, dass die saarländischen Vorkommen ihren Ursprung ebenfalls im Nahegebiet haben und die Bahn als Einwanderungsleitlinie fungiert hat. Der Fund bei Baltersweiler gelang schon 1999, der zweite stammt vom Juli 2001 und hat mich nochmal an den ersten erinnert.
Wir sollten zukünftig auch in den naturnahen Vulkanitfelsfluren z.B. im Raum Wolfersweiler mal gezielt auf die Art achten.

Autor(en): 

S. Caspari

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