Didymodon glaucus im Saarland

Datum: 

15.11.2001

In einem Arkose-Steinbruch bei St. Wendel (6508/225) konnte im Herbst 2001, erstmals im Saarland und im Saar-Nahe-Bergland, das subozeanisch-submediterran verbreitete Laubmoos Didymodon glaucus nachgewiesen werden. Es besiedelt dort Vertikalflächen von basischen Arkose-Felsen und ist mit Gyroweisia tenuis und Tortula muralis vergesellschaftet.

Die Art wurde in Mitteleuropa bisher nur sehr selten gefunden. Die nächsten Vorkommen liegen im Liassandsteingebiet der Kleinen Luxemburger Schweiz (Werner 1987, Hans 1998) und im Mittelrheingebiet (Düll 1995). In der Roten Liste Deutschlands (Ludwig & al. 1996) gilt D. glaucus als "extrem selten" (Gefährdungsgrad "R"). Es werden Vorkommen aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern und Baden-Württemberg genannt. Bei dem saarländischen Fundort handelt es sich um einen Sekundärstandort. Wie und von wo aus kam das Moos dorthin? Sporenkapseln sind bisher unbekannt, wohl aber verbreitet sich die Art über kleine, kugelige, blattachselständige Brutkörper. In dem Steinbruch wächst übrigens auch Asplenium adiantum-nigrum.

Literatur: 

Düll, R. (1995): Moosflora der nördlichen Eifel. - Bad Münstereifel.
Hans, F. (1998): Die Moosflora der Kleinen Luxemburger Schweiz (Müllertal). - Trav. Sci. Mus. Nat. Hist. Nat. Luxemb., 28.
Ludwig, G., Düll, R., Philippi, G., Ahrens, M., Caspari, S., Koperski, M., Lütt, S., Schulz, F. & Schwab, G. (1996): Rote Liste der Moose (Anthocerophyta et Bryophyta) Deutschlands. - Schr.R. f. Vegetationskde. 28, 189-306.
Werner, J. (1987): Didymodon glaucus Ryan (Musci) dans la Petite Suisse Luxembourgoise. - Bull. Soc. Natural. Luxemb. 87, 61-68.

 

Autor(en): 

S. Caspari

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