Delattinia News

Calendula arvensis bei Ehnen (Luxemburg)

Datum: 

19.10.2002
 
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Fotos: Florian Hans

Am 19.10.2002 untersuchten wir im Rahmen der Kartierung für das saarländische Atlasprojekt die Moosflora des luxemburgischen Moseldorfes Ehnen und seiner Umgebung (6304/334). In einem Weinberg am nordöstlichen Ortsrand, direkt an der Moseluferstraße, stießen wir auf einen reichen und trotz der späten Jahreszeit immer noch voll blühenden Bestand der Acker-Ringelblume (Calendula arvensis).
Der Weinberg ist nicht flurbereinigt und ist durch zahlreiche Kalksteinmauern und angeschnittene Muschelkalkfelsen gegliedert. Weder in Luxemburg, noch in der angrenzenden Region Trier oder im Saarland sind derzeit weitere aktuelle Vorkommen dieser im Mittelmeergebiet weit verbreiteten, in ganz Mitteleuropa aber sehr stark zurückgegangenen Weinbergsblume bekannt.

Autor(en): 

S. Caspari, F. Hans

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Wimper-Perlgras (Melica ciliata) im Nordost-Saarland

Datum: 

15.08.2002

Im Jahre 1999 beobachtete ich vom Zug aus ein kleines Vorkommen des Wimper-Perlgrases (Melica ciliata) am östlichen, westexponierten Melaphyrfelsen des Bahn-Einschnittes südlich des Haltepunktes Walhausen (6408/233).
Eine gezielte, recht halsbrecherische Nachsuche inklusive Klettern durch optimal entwickelte mitteleuropäische Macchie (Prunus spinosa...) und in den immer steiler werdenden Einschnitt bestätigte das Vorkommen. Theoretisch hätte es sich ja auch um die Nachbarart Melica transsilvanica (Siebenbürgisches Perlgras) handeln können, die unweit jenseits der Grenze im Nahegebiet bis in den Raum Idar-Oberstein vorkommt.

Zwischenzeitlich bekam die Bahn in mehreren aufeinander folgenden Wintern massiv Probleme mit Windbruch, so dass Sie ab 2000 in großem Umfang mit dem Freistellen ihrer Trassen begann.
Jetzt, am 24.7.2002, konnte bei einer erneuten Zugfahrt festgestellt werden, dass sich M. ciliata deutlich ausgebreitet hat und jeweils mehrere Quadratmeter beiderseits der Gleise, also auch an der ostexponierten Felswand, bedeckt.

Der Bahneinschnitt beherbergt darüber hinaus die saarlandweit einzigen bekannten Vorkommen der Kalkfelsmoose Hymenostylium recurvirostrum und Distichium inclinatum. Sie wachsen dort auf einer Tuffbildung an nahezu ständig nassen Kluftwasseraustritten am Unterhang. Die boreo-montan verbreiteten Moose profitieren von den lokalklimatisch kalten Bedingungen am Grund des Einschnitts.

Autor(en): 

S. Caspari

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Efeublättriger Hahnenfuß am Hölzbach

Datum: 

15.08.2002

Im FFH-Gebiet am Unterlauf des Hölzbaches zwischen Niederlosheim und Münchweiler (6406/433) wächst in wenigen Exemplaren in einem Wiesengraben der Efeublättrige Hahnenfuß (Ranunculus hederaceus).
Diese kleinblütige und wenig auffallende Wasserpflanze ist atlantisch verbreitet und erreicht im Saarland die Ostgrenze des Areals.

Weitere Vorkommen im Kartiergebiet sind rezent aus der Söterbach-Aue (6308/335), vom Imsbach (6408/331), bei Schillingen in der Keller Hunsrückmulde (6306/4) und - kurios - vom Panzerwaschbecken bei Reichenbach im Truppenübungsplatz Baumholder (6309/413) bekannt.

Autor(en): 

S. Caspari

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Genfer Günsel am Hofberg bei Reitscheid

Datum: 

15.08.2002

Ort: 

Hofberg bei Reitscheid

Der Forst hat mit Freistellungsarbeiten im FFH-Gebiet Hofberg bei Reitscheid begonnen. An der südlichen Trockenrasenfläche (6409/313), unter anderem durch das wohl letzte (und derzeit verschollene) saarländische Vorkommen des Dunklen Puzzlefalters (Pyrgus serratulae) bedeutend, tauchte jetzt in wenigen Exemplaren der Genfer Günsel (Ajuga genevensis) auf, der zuvor hier nicht beobachtet wurde.

Diese thermophytische Art ist im Nordostsaarland sehr selten (Funde bei Eiweiler (6408/131) und Wolfersweiler (6408/235)). In den Kalkgebieten besonders des Saargaus war er etwas häufiger, ist dort aber in einem drastischen Rückgang begriffen.

Danke dem Freisener Revierförster Klaus Schuld, der unbürokratisch Pflegemaßnahmen aufgegriffen und realisiert hat!

Autor(en): 

S. Caspari

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